Jürgen Große (*1962, Berlin) nennt sich selbst Stadtfotograf. Mit der "Stadt" ist dabei fast ausschließlich Berlin gemeint. Sein Geburts- und Lebensort hat ohne Zweifel einen großen Einfluss auf die Ästhetik seiner Arbeit. Seit über 20 Jahren dokumentiert Jürgen ungewöhnliche städtische Szenen und Situationen, an denen andere vorbeigehen, ohne sie zu bemerken. Als Meister des Sehens fängt er mit seiner klassischen Film Kamera die urbane Landschaft und ihren Wandel ein, die auf den ersten Blick unsinnig wirkt. Seine Leidenschaft für Graffiti begann in den Neunzigern mit den Streichbombings (roll-up/ roll-down). Er hat ihre Entstehung, ihr Leben und ihren Untergang über Jahre lang fotografisch begleitet. Heute sind seine Motive vor allem Momente, die eigenmächtig und zufällig entstehen. Zum Beispiel Spuren von Baustellen, die die Arbeiter hinterlassen und die oft so absurd wirken, dass sie Fragen aufwerfen. Das, was anderen zerstört, kaputt oder unschön erscheint, gefällt Jürgen Große und es gelingt ihm, diese Situation in Etwas eigenständiges umzuschmelzen - in Fotografie, die aufhört Dokument zu sein und stattdessen zu einer autonomen künstlerischen Arbeit wird. Text: Alena Drahokoupilová
2002 – 2003
Leitung des Projektraums urban art info (Berlin/ Mitte)
2002 – 2010
Fotodokumentation von diversen Stadt-Interventionen und Gruppenprojekten
2008 – 2010
Leitung der Galerie urban art info mit Michael Bonk (Berlin/ Mitte)